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Zu den Protesten in Serbien: „Lokale Landwirtschaft vor Elektroautos – Lebensmittelversorgung vor Industrieinteressen“

„In Serbien gehen seit Monaten Hunderttausende auf die Straße – gegen Korruption, gegen Staatsversagen und gegen eine Politik, die das Leben der Menschen dem Profit unterordnet. Diese Proteste verdienen unsere volle Solidarität“, erklärt Dr. Fabian Fahl, Klimaschutz-Experte und Bundestagsabgeordneter für Die Linke.

„Der Aufstand begann mit dem Einsturz eines Bahnhofvordachs in Novi Sad. Doch er wurde schnell zu einem Symbol für die wachsende Unzufriedenheit in einer Gesellschaft, die genug hat von leeren Versprechungen, Ausverkauf und Unterdrückung. Insbesondere Bäuer*innen, Studierende und einfache Arbeiter*innen stellen sich der Regierung entgegen – sie fordern das Lebensnotwendige statt Prestigeprojekte, demokratische Kontrolle statt neoliberale Showpolitik.

Während deutsche Konzerne mit staatlicher Förderung ihre Elektroauto-Fabriken nach Osteuropa verlagern und dort Wasser, Land und Ressourcen verschlingen, kämpfen die Menschen vor Ort um ihre Existenz. Das ist kein Fortschritt, das ist kolonialer Kapitalismus unter grünem Anstrich“, kritisiert Fahl.

Fahl hebt hervor: „Ein zentraler Konfliktpunk ist der geplante Lithiumabbau für Batterien – unter anderem für Volkswagen. Ganze Landstriche sollen dem Rohstoffhunger der deutschen Autoindustrie geopfert werden. Der Preis: zerstörte Böden, vergiftetes Wasser, vertriebene Familien. Wer behauptet, das sei ‚nachhaltige Transformation‘, verhöhnt all jene, die unter den ökologischen und sozialen Folgen leiden. Die EU und die Bundesregierung schauen weg, wenn Präsident Vučić mit Repressionen auf legitimen Protest reagiert – oder sie klatschen sogar Beifall, weil es deutschen Industriekonzernen nützt.“ Fahl weiter: „Lebensmittelversorgung muss Vorrang haben vor der nächsten Elektroauto-Fabrik. Versorgungssicherheit ist keine Ware, sondern ein Menschenrecht. Die Linke sagt Nein zu Ausverkauf und Umweltzerstörung im Namen der grünen Industrie! Ja zu Selbstbestimmung, Demokratie und sozialer Gerechtigkeit – in Serbien und überall!“

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