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Atomtransporte von Jülich nach Ahaus aussetzen!

Pressemitteilung / Kleine Anfrage an die Bundesregierung / Auswertung;

Der Bundestagsabgeordnete Dr. Fabian Fahl (Die Linke) äußert massive Bedenken hinsichtlich der geplanten Atomtransporte von Jülich nach Ahaus. Er sieht in der Bevorzugung der Ahaus-Option eine primär politisch motivierte Entscheidung, die langfristige Sicherheitsaspekte außer Acht lässt. Die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage wirft unterdessen weitere Fragen zur Sicherheit und zu den Kosten bezüglich der vorgesehenen Transporte auf.

„Die Priorisierung der Ahaus-Option erfolgt offensichtlich aufgrund kurzfristiger Kostenrechnungen und politischer Motive“, kritisiert Fahl. „Der Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundestages, der die Bundesministerien anweist, den Abtransport nach Ahaus zu bevorzugen, ist der zentrale Punkt dieser Entwicklung.“

Die Option des Verbleibs und Neubaus eines Zwischenlagers in Jülich scheitert offenbar an fehlenden Nachweisen der JEN (Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen), die seit Jahren nicht erbracht werden. Das deutet für Fahl auf eine vorab getroffene Festlegung hin, die Neubau-Option zu verwerfen. Die fehlenden Sicherheitsnachweisen betreffen unter anderem die CASTOR-Behälter selbst. Diese konnten zwar für Ahaus, nicht aber für Jülich erbracht werden.

Das Alter der CASTOR-Behälter ist dabei aber ein kritischer Punkt. „Der älteste CASTOR in Jülich ist 32 Jahre alt“, so Fahl. „Da diese Behälter für eine Zwischenlagerung von 40 bis maximal 60 Jahren konzipiert sind, stellt sich die dringende Frage nach der zukünftigen Handhabung und Konditionierung des Atommülls.“

Fahl warnt eindringlich vor den Konsequenzen der aktuellen Politik für den Standort Ahaus. „Durch diese Entwicklungen droht Ahaus, zur zentralen Drehscheibe für Atommüll in Deutschland zu werden“, erklärt Fahl. Er weist darauf hin, dass die Notwendigkeit zur Umkonditionierung der Behälter in Ahaus eine erhebliche logistische Herausforderung darstellen wird, die den Standort über den Umfang der Jülich-Castoren hinaus belasten wird.

„Wir fordern die Aussetzung der Transporte nach Ahaus und die konsequente Weiterverfolgung der Neubauoption in Jülich“, bekräftigt Fahl. „Kurzfristig mag dies teurer erscheinen, aber langfristig ist es die sicherere und nachhaltigere Lösung.“